Ein historischer Abriss bis 1618 SZ
Königreich Sartar
Nachdem die Drachen und ihre Drachenbrut alle Menschen in der Region Drachenpass ausgelöscht hatten, kamen die ersten Siedler ab dem Jahr 1315 SZ in die Gegend. Bald bildeten sich Sippen, die sich später zu Stämmen zusammenschlossen. Doch es gab noch keine Einheit unter ihnen.
Das änderte sich erst als ein Mann namens Sartar ab 1470 SZ auf der politischen Bühne auftauchte. Er schuf Frieden zwischen den Stämmen und mit anderen Völkern. Er baute die ersten Straßen und gründete die ersten Städte, die jeweils von mehreren Stämmen gemeinsam verwaltet wurden. Nachdem er 1495 SZ die Gefiederte Pferdekönigin heiratete, wurde er zum ersten König des Landes gekrönt. 1520 SZ stieg er zu einem Gott auf und ließ seinem Volk dafür in seiner Hauptstadt Stolzheim die ewige Flamme zurück, die seither seinen Namen trägt.
Die Generationen seiner Kinder und Kindeskinder, die ihm auf den Thron folgten, trugen den Titel Fürst und führten das Wirken Sartars in vielen Bereichen fort.
Nach erbitterten jahrelangen Kämpfen eroberte 1602 SZ das Lunare Imperium das Königreich Sartar, tötete Fürst Salinarg und verfolgte und ermordete alle bekannten Nachfahren König Sartars. Die Flamme Sartars wurde gelöscht. Die alten Streitigkeiten zwischen den Sippen brachen daraufhin erneut auf, und auch die Telmori wurden wieder zu einer Gefahr.
1613 SZ führte Kallyr Sternenstirn, die Königin des Kheldon-Stammes, eine Rebellion gegen die Lunaren an. Einige Sippen folgten ihr, viele andere verweigerten ihr die Gefolgschaft. Sie konnte die Flamme Sartars zum Teil entfachen. Nach anfänglichen Erfolgen wurde die Rebellion durch die Lunaren unter Führung von General Fazzur Vielbelesen blutig niedergeschlagen. Die meisten sartarischen Anführer wurden in die lunare Hölle verstoßen. Kallyr wurde mehrfach gefangen genommen, konnte aber mehrfach fliehen.
Im selben Jahr präsentierte das Imperium einen Mann namens Temertain der Öffentlichkeit, einen bisher unbekannten Nachfahren von König Sartar. Er wurde zum neuen Fürsten von Sartar gekrönt, auch wenn es ihm nicht gelang die Flamme Sartars wieder zu entzünden. In seinem Palast wird er von Telmori Leibwächtern beschützt. Außerhalb der Hauptstadt Stolzheim besitzt er keine Macht und ist auf die Unterstützung des Imperiums und kollaborierender Sippen angewiesen.
Auch wenn die Lage im Königreich Sartar derzeit angespannt aber ruhig ist, so gibt es doch Prophezeiungen, die von den nahenden Heldenkriegen erzählen und von Argrath, dem Befreier, der die Flamme Sartars wieder entzünden und das Volk vom Joch des Imperiums befreien wird.
Lunares Imperium
Das Lunare Imperium wurde 1220 SZ mit der Geburt der Roten Göttin und der Erschaffung des Roten Mondes gegründet. Bis dahin hatte ein Bündnis aller befreundeten und verfeindeten Götter bestanden, dass man den Großen Kompromiss nennt. In diesem Bündnis hatten sich alle Gottheiten darauf geeinigt, dass keiner mehr dem anderen seinen Platz im Universum streitig machen würde. Alle bestehenden Gottheiten verpflichteten sich darin einander zu respektieren, um den Götterkrieg zu beenden. Darüber hinaus zeugten sie eine neue Göttin, die sogar Macht über die Horden des Chaos besaß: die Zeit.
Dies änderte sich erst im Jahre 1220 SZ als die Rote Göttin erschaffen wurde und sie Orlanth seinen Platz zwischen Himmel und Erde streitig machte. Es gibt daher Leute, die sagen, die Existenz der Roten Göttin, würde die Existenz des Großen Kompromisses und damit ganz Gloranthas gefährden. Seither hat das Imperium ein Nachbarland nach dem anderen erobert. Es hat dabei die eroberten Kulturen, Religionen und Dynastien bestehen lassen, sofern sie alle die oberste Herrschaft der Roten Göttin und des Roten Kaisers akzeptierten.
Die Armee des Imperiums ist ähnlich vielfältig. Sie zieht ihre Stärke nicht aus Einheitlichkeit, sondern aus der Verbindung sehr unterschiedlicher militärischer Stile und Ausrichtungen. Das Imperium geht dabei sogar so weit und akzeptiert die Mächte des Chaos in ihren Reihen. Alle anderen Menschen außerhalb des Imperiums, egal welcher Sippe, Kultur oder Religion sie angehören, stimmen normalerweise, trotz aller politischer und religiöser Differenzen darüber überein, dass Chaos das ultimative Böse ist. Es will das Universum mit allem darin zerstören. Einzig die Lunaren meinen die Kräfte des Chaos nutzen und kontrollieren zu können.
Das letzte Land, das erobert wurde, war Tarsh, ein enger Verbündeter des Königreichs Sartar. Beide Länder waren sich kulturell und religiös sehr ähnlich. Gemeinsam kämpften sie gegen das Imperium, bis die Lunaren 1582 SZ mit der Schlacht auf der Grizzlyspitze das Königreich Tarsh eroberten. Seither ist dieser nördliche Nachbar zu einem der wichtigsten Teile der Besatzungsmacht im Königreich Sartar geworden.
Doch das Lunare Imperium beendete seine Expansion damit nicht. Seit 1618 SZ werden Armeen durch Sartar an die Südgrenze des Imperiums verlegt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die nächste Invasion bald bevorsteht. Ziel wird Heortland sein. Ein wohlhabendes Land am Meer, aus dem die Vorfahren der Sartarer einst in den Drachenpass zogen. König Broyan bereitet sich in seiner Hauptstadt Weißwall bereits auf die Invasion vor. Doch niemand kann sagen, ob es ihm gelingen wird, das mächtige Imperium aufzuhalten.
Hinweise
- Zusammenstellung und Übersetzung Robin Mitra © 2019 Humakt e.V.
- Quellen: Sartar Kingdom of Heroes, Guide to Glorantha, King of Sartar.
- Bild: Jan Pospíšil © Moon Design Publications
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