Einführung in die Orlanthi-Kultur

Einleitung

Ernalda-Priestess-Sartar by Jan Pospisil c Moon Design

Die Orlanthi-Kultur in Glorantha entspricht ungefähr der Bronzezeit und frühen Eisenzeit auf der Erde. Die Orlanthi bilden eine heroische Gesellschaft, die in Sippen, Stämme und (üblicherweise recht kurzlebige) Königreiche gegliedert ist. Die Sippen sind die wichtigste Organisationseinheiten. Sie bestehen meisten aus 500 bis 2000 Menschen, angeführt von einem Fürsten und einem Rat aus Priestern, Kriegern, Rechtsprechern und anderen Spezialisten. Als Faustregel können Orlanthi mit einem Mix aus Kulturen wie Mykene, Hallstatt und vorrömischem Italien verglichen werden, mit Einflüssen der Hettiter und Teilen der Rigweda. Wenn Du dann noch fliegende, Donner und Blitze schleudernde Kriegermagier hinzufügst, bist Du schon dicht dran.

 

Wirtschaft

Die Gesellschaft ist geprägt von Ackerbau und Viehzucht. Sie halten Rinder und Schafe, die sie mit der Hilfe von hundegroßen Katzen, sogenannten Alynxen, hüten. Die Orlanthi sind auch hochentwickelte Handwerker und berühmte Bronzeschmiede, Weber und Töpfer, mit einzigartigen und reich verzierten Stilen.

AussehenSartarite-Noble by Jan Pospisil c Moon Design

Die Orlanthi haben mittelbraune Haut und schwarze, braune oder rötliche Haare. Sie beten einen Pantheon von Göttern an, der vom Sturmkönig Orlanth und der Erdkönigin Ernalda angeführt wird. Alle Geschlechter tätowieren sich mit den magischen Runen ihrer Götter, ihrer Sippen und Stämme, ihres Status, ihres Berufs, ihrer Ahnen und heiliger Ereignisse usw. Jede Sippe hat ihre eigenen Tätowierungen. Die meisten dieser Runen erhalten junge Erwachsene bei ihrer Initiation. Später können weitere Runen folgen. Sie können sich auf diversen Körperteilen befinden, so z.B. im Gesicht, auf der Schulter, den Armen, den Beinen, im Rücken, auf dem Unterleib usw.

Gesetz

Die Kultur der Orlanthi ist heroisch und rachsüchtig. Es wird großer Wert auf Mut, Großzügigkeit und Ehre gelegt. Das erste der heiligen Gesetze lautet: „Niemand kann Dich zu etwas zwingen.“ Und das Zweite lautet: „Es gibt immer einen anderen Weg.“

Waffen und Rüstungenwarrior_inks_hires-212x300 by Juha Makkonen c Moon Design

Die Hauptwaffen der Orlanthi sind Speere mit Bronzespitzen, Bronzeäxte und Holzschilde. Wohlhabende Leute tragen dazu Schwert, Helm und Bronzerüstung. Als Fernkampfwaffen sind Bogen, Speere und Schleudern gebräuchlich. Die Schwerter sind üblicherweise lang, haben eine Blattform und sind gleichermaßen geeignet zum Stechen und Schneiden. Reiter bevorzugen meistens Schwerter mit längerer Klinge. Schwerter von hoher Qualität sind meist reich verziert und besitzen oft eigene Namen. Metallrüstungen sind selten und sehr kostbar. Nur Fürsten und Thanen (hauptberufliche Krieger) tragen bronzene Schuppenpanzer, Kettenrüstungen, Kürass oder Platte. Manchmal schützen auch Beinschienen die Beine. Bronzene Helme kommen in einer Vielzahl von Stilen vor: mit Wangenklappen, mit Schutz für Nase oder Nacken oder als Vollhelm mit Schlitzen für Augen und Mund. Orlanthi verzieren ihre Helme mit Einlagen, Helmbusch oder Federn. Einige Kulte benutzen besondere Helme mit Widder- oder Bullenhörnern, um die jeweiligen Götter zu symbolisieren.

Verschiedene Orlanthi Kulturen

Die Orlanthi sind eine von vier vorherrschenden Kulturen auf Genertela, dem Nordkontinent von Glorantha. Die anderen sind die Westliche, die Pelorische und die Vithelische Kultur. Alle Orlanthi haben bestimmte gemeinsame Merkmale:

  1. Die Sippe bildet die grundlegende gesellschaftliche Organisationseinheit. Sie besteht aus Mitgliedern mit erweiterten Verwandtschaftsgraden und einem tatsächlichen oder zumindest angenommenen gemeinsamen Ahnen.
  2. Orlanth ist anerkannt als Sturmkönig und Lichtbringer (auch wenn er lokal nicht unbedingt der wichtigste Gott sein muss).
  3. Ernalda wird als oberste Erdgöttin verehrt (auch wenn sie lokal nicht unbedingt die wichtigste Göttin sein muss).
  4. Beide sind eng miteinander verbunden, auch wenn die Beziehung manchmal nicht ganz nachvollziehbar ist.
  5. Es wird der sogenannte Orlanthi Götter-Pantheon verehrt, plusminus ein paar Göttern.
  6. Die zwei Wochen der heiligen Zeit zwischen den Jahren sind Zeit dauerhafter Rituale und Magie.
  7. Es besteht eine Schriftsprache, deren Wissen aber meist auf eine kleine Priestergruppe beschränkt ist.

Neben diesen sieben gemeinsamen Merkmalen gibt es viele und durchaus gravieren Unterschiede zwischen den Kulturen der Orlanthi.

Region des Drachenpasses

Wenn Du an den Drachenpass denkst, denk an die Schweiz oder Tirol, besiedelt von afghanischen Stämmen, die sich gegenseitig bekriegen, dann hast Du schon ein gutes Bild dieser Region vor Augen. Die Sturmgötter sind hier besonders mächtig und daher ist das Wetter oft extrem. Es gibt sonnige Sommertage, die plötzlich in schreckliche Stürme mit Blitz und Donner umschlagen. Die Winter bringen viel Eis und Schnee und können genauso schnell in Regen umschlagen. Die alles überragende Landmarke ist der Berg Kero Fin. Stell Dir Mount Rainier vor, mit noch einem Mount Rainier auf der Spitze und darauf noch einem Mount Rainier. Du erhältst einen Berg, der aussieht wie ein Eiszapfen und 12.000 Schritt hoch ist. An einem sonnigen Tag kannst Du Kero Fin von überall aus dem Drachen Pass sehen. Irgendwann verschwimmt nur die Sicht durch die Luft – denn wir wissen Glorantha ist flach.

Earth Season by Jennifer Lange c Moon Design


Hinweise